Zahlungsmoral der Automobil- und Zulieferindustrie verschlechtert sich
Im vergangenen Jahr hat sich die Zahlungsmoral in der deutschen Automobil- und Zulieferindustrie kontinuierlich verschlechtert. Zu diesem Ergebnis kommt der Branchen-Report des Wirtschaftsinformationsdienstleisters Bisnode. Eine Analyse der Angaben von fast 12.000 Unternehmen der deutschen Automobil- und Zulieferindustrie zeigt, dass die Zahlungsmoral im Januar 2013 noch bei 86,31 Prozent lag, um dann bis Dezember um mehr als zwei Prozentpunkte auf 83,92 Prozent zu fallen. Die Prozentwerte geben jeweils Aufschluss darüber, wie viele der befragten Unternehmen ihre Rechnungen pünktlich begleichen. Damit liegt das Zahlungsverhalten in der deutschen Automobilbranche deutlich unter der Zahlungsmoral in der deutschen Gesamtwirtschaft, die im Dezember einen Wert von 88,29 Prozent aufwies. Bisnode spricht noch nicht von einem dramatischen Trend, gibt aber zu, dass ein aktiveres Working-Capital-Management Teil der unternehmerischen Herausforderungen in der Automobilindustrie darstellt.
Unternehmensgröße entscheidend für Zahlungsmoral
Die Optimierung des Working Capitals steht vor allem bei größeren Unternehmen auf der Agenda. Dies zeigt auch eine Analyse, inwieweit sich die Größe eines Unternehmens auf die Zahlungsmoral auswirkt, denn je größer das Unternehmen ist, desto länger wird mit der Begleichung offener Forderungen gegen das Unternehmen gewartet. Schließlich stellen Lieferantenkredite die günstigste Form des Kredits überhaupt dar. Kleinere Unternehmen mit geringerer Marktmacht zahlen (notgedrungen) eher pünktlich. In Zahlen ausgedrückt bezahlten 88,6 Prozent der Firmen mit bis zu 250 Angestellten im vergangenen Jahr ihre Rechnungen pünktlich, während es bei großen Unternehmen mit mehr als 2.500 Angestellten nur 73,6 Prozent waren. Damit gerade die kleineren Unternehmen sich unabhängiger von der Marktmacht und schwankender Zahlungsmoral ihrer Kunden aufstellen, bietet sich der flexible Verkauf von Forderungen über die Debitos Forderungsbörse an. Im Unterschied zum klassischen Factoring können Unternehmen über die Online-Plattform einzelne Forderungen verkaufen, ohne einen langfristigen Rahmenvertrag abschließen zu müssen. Aufgrund des direkten Wettbewerbs zwischen mehr als 200 geprüften Käufern erhalten sie stets den besten Preis. So eröffnet sich ein neues Instrument, um Liquidität auf Abruf zu generieren und sich den wachsenden unternehmerischen Herausforderungen stellen zu können.
Auch Alter entscheidet über Zahlungsverhalten und Bonität
Neben der Unternehmensgröße beeinflusst auch das Alter der Firmen ihre Zahlungsmoral. Neugründungen mit weniger als einem Jahr Präsenz am Markt beglichen 100% ihrer Rechnungen pünktlich. Unternehmen, die zwischen 2 und 5 Jahren am Markt sind, wiesen laut Bisnode mit 77,9 Prozent hingegen die schlechteste Quote fristgerechter Bezahlungen offener Forderungen aus. Reifere Unternehmen (ab einem Unternehmensalter von fünf Jahren) zahlten zu 91,7 Prozent pünktlich. Trotz dieser Schwankungen wies die Automobil- und Zulieferindustrie ein sehr niedriges Ausfallrisiko auf. Immerhin 87, 5 Prozent der Unternehmen können von sich sagen, mit einer guten bis sehr guten Bonität ausgestattet zu sein. Andererseits finden sich auch mehr als 7 Prozent an Firmen der Automobil- und Zulieferindustrie in der schlechtesten Bonitätsklasse. Umso interessanter für manche, dass Debitos auch den Handel mit überfälligen Forderungen und sogar Insolvenzquoten ermöglicht.