USA: Faule Autokredite nehmen deutlich zu
Das Auto gilt trotz Klimakrise noch immer als Prestigeobjekt – auch in den USA. Weil sich immer weniger Amerikaner, die oft mit vielen Extras ausgestatteten Neuwagen auf Anhieb leisten können, wird finanziert. Die Laufzeit der Kredite beträgt oftmals bis zu sieben Jahren, so werden die monatlichen Beträge erschwinglich.
Bevor das Darlehen abbezahlt ist, steht oft schon der nächste Fahrzeugkauf an. Der bestehende Kredit wird dann in den neuen überführt, wodurch die Zinsen – und damit die Belastungen – steigen. So hat sich in den vergangenen Jahren eine Art Schneeballsystem entwickelt, das schon bald zu kollabieren droht.
In den USA sind die Ausgaben für ein neues Auto in den vergangenen zehn Jahren im Schnitt um knapp 5.300 Dollar gestiegen. Die Löhne legten im Vergleich nur um etwas mehr als 3.600 Dollar zu. Zu diesem Ergebnis kommt Ökonom Donald Grimes von der University of Michigan.
Laut der Federal Reserve Bank of New York waren zum Ende des dritten Quartals Autokredite im Wert von 1,3 Billionen US-Dollar offen. Knapp fünf Prozent davon (62 Mrd. US-Dollar) gelten als extrem ausfallgefährdet, da sie schon länger als 90 Tage nicht bedient wurden. Zum Vergleich: Vor fünf Jahren lag der Anteil noch bei rund drei Prozent (29 Mrd. US-Dollar).
Viele Experten sehen im Bereich der „Auto asset-backed securities“ (ABS) Parallelen zur Subprime-Krise – die dann ab 2007 die weltweite Finanzkrise auslöste. Denn auch Autokredite werden zunehmend verbrieft und gehandelt. Dieses Jahr ist das Emissionsvolumen bereits auf rund 29 Milliarden Dollar gestiegen. Spiegel
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