US-Großbanken legen 30 Milliarden Dollar für NPLs zurück
Gewinneinbrüche auf der einen Seite, Rückstellungen für ausgefallene Kredite auf der anderen: Angesichts der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie sieht die Situation der größten US-Geldhäuser aktuell alles andere als rosig aus. Wie das Manager Magazin in Bezug auf eine Reuters-Meldung berichtet, haben die sechs führenden Großbanken der USA allein im zweiten Quartal mit satten 30 Milliarden US-Dollar für Kreditausfälle vorgesorgt. Gründe für die Vorkehrung waren neben den schlechten Konjunkturvoraussichten insbesondere die steigenden Arbeitslosenzahlen sowie die zunehmende Anzahl an Insolvenzen in den Vereinigten Staaten.
Besonders hart hat es die „Bank of America“ in den vergangenen Monaten getroffen: Die Gewinne des Instituts sind im Berichtszeitraum um über die Hälfte auf 3,28 Milliarden US-Dollar gesunken. Kein Wunder, sah sich das Geldhaus dazu gezwungen, deutlich mehr Rücklagen für Kreditausfälle zu bilden. Konkret beläuft sich die Vorsorge der „Bank of America“ für NPLs inzwischen auf 5,1 Milliarden US-Dollar – vier Milliarden mehr als zu Beginn des zweiten Quartals.
Etwas mehr Erfolge können derzeit Goldman Sachs und Morgan Stanley aufweisen. Während erstgenannte US-Investmentbank ihren Gewinn auf 2,25 Milliarden US-Dollar steigern konnte, katapultierte Zweitgenannte ihre Überschüsse um ganze 45 Prozent auf einen Rekordwert von 3,2 Milliarden US-Dollar nach oben. Die Gewinne beider Geldhäuser sind insbesondere an das Kapitalmarktgeschäft gekoppelt.
Dennoch sind auch die beiden Investment-Banken nicht um eine Aufstockung ihrer Rücklagen für NPLs umhingekommen. Bei Goldman Sachs belaufen sich die Rückstellungen auf 1,6 Milliarden US-Dollar; Morgan Stanley beziffert die Summe auf 239 Millionen US-Dollar. Was die laufende Entwicklung des dritten Quartals angeht, blickt die Mehrheit der US-Großbanken mit Sorge in die Zukunft: Selbst die Institute, die sich vor allem auf das Kapitalmarktgeschäft konzentrieren, müssen dem Bericht zufolge wohl schon bald mit weiter sinkenden Erträgen rechnen. Manager Magazin