Studie zeigt: Startups häufiger von Insolvenz betroffen
In Ihrer Studie „Firmeninsolvenzen 1. Quartal 2012“ kommt die Hamburger Wirtschaftsauskunftei Bürgel zu dem Ergebnis, dass die Zahl der Unternehmensinsolvenzen zwar abnimmt, es jedoch gleichzeitig eine signifikante Zunahme der Firmenpleiten bei Startups und GmbH-Formen mit geringem Stammkapital, den sogenannten Unternehmergesellschaften (haftungsbeschränkt), gibt. So stieg die Anzahl der Insolvenzen bei den UGs im betrachteten Zeitraum um 82,5% auf insgesamt 396 Unternehmen. Auch Jungunternehmen – definiert als Firmen, deren Gründung maximal zwei Jahre zurückliegt – mussten im 1.Quartal 2012 öfter zum Insolvenzgericht. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wurde ein Plus von 4% (insgesamt 1.957 Fälle) gemessen. Laut der Studie gehen zudem mehr als ein Viertel aller Unternehmenspleiten (26,4%) zulasten von Jungunternehmen. Dazu Bürgel-Geschäftsführer Dr. Norbert Sellin: „Ein dynamisches Gründungsgeschehen ist für Deutschland zwar von hoher Bedeutung. Dieses fordert aber auch Opfer, wie die steigenden Insolvenzzahlen bei den jungen Unternehmen belegen.“
Schlechte Kapitalausstattung sorgt für Finanzierungsschwierigkeiten
Gemäß Bürgel Studie liegt der wichtigste Grund für das Scheitern so vieler Startups in deren schlechter Kapitalausstattung. Hier werden die Business Pläne, wenn vorhanden, überwiegend allzu optimistisch geschrieben. Nicht ohne Grund heißt es in Startup-Kreisen immer wieder, dass alles 1. doppelt so teuer wird wie erwartet und 2. doppelt so lange dauert wie geplant. In vielen Fällen müssen gerade junge Unternehmen aufgrund mangelnder Verhandlungsmacht auch Aufträge zu den Konditionen ihrer Kunden annehmen – und gewähren Zahlungsziele, die zu Liquiditätsengpässen führen. Auch in diesen Fällen stellt die Debitos Forderungsbörse eine Möglichkeit der alternativen Finanzierung dar. Schließlich können Unternehmen hier ihre ausstehenden Forderungen verkaufen, um so kurzfristig frische Liquidität generieren. Der Vorteil: Es sind fallen weder zeitaufwendige Verhandlungen, noch Bindungen an lange Verträge oder versteckte Kosten an. Von Unternehmern für Unternehmen in jeder Unternehmensphase konzipiert, schafft Debitos mit dem transparenten Forderungsverkauf eine echte Alternative zu klassischen Kreditgebern. So können Finanzierungsschwierigkeiten leichter überwunden werden, zumal Transaktionskosten ausschließlich bei erfolgreichen Transaktionen anfallen.
Weitere Ergebnisse: Nordrhein-Westfalen mehrfaches Schlusslicht
Keiner weiß, ob sich die insgesamt 1.913 Unternehmensinsolvenzen in NRW hätten zumindest teilweise verhindern lassen, wenn die Unternehmen die Chance des Forderungsverkaufs ergriffen hätten. Fest steht in jedem Fall, dass das bevölkerungsreichste Bundesland die meisten Firmeninsolvenzen (absolut), den stärksten Zuwachs an Firmeninsolvenzen (+ 25,3%) und gemeinsam mit Sachsen-Anhalt die höchste Insolvenzquote (relativ) vorweist. Währenddessen freut man sich in Bayern über die geringste Fallzahl (17 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen). Der Stadtstaat Bremen hingegen weist mit 31,6 Prozent weniger Insolvenzen den stärksten Rückgang vor. Auf Bundesebene liegt der Durchschnitt bei 24 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen. Für das Jahr 2012 prognostiziert die Studie insgesamt 29.000 bis 30.000 Firmeninsolvenzen. Außerdem ist die Tatsache sehr bemerkenswert, dass Unternehmen, die vor mindestens 50 Jahren gegründet wurden, den geringsten Anteil an Firmenpleiten aufweisen (absolut 2,2%).