Schlechtere Zahlungsmoral bringt Lieferanten in Liquiditätsnot
Im Vergleich zum Vorjahr hat die Zahlungsmoral deutscher Unternehmen abgenommen, wobei Sachsen über dem Bundesdurchschnitt liegt. Dies ergab zumindest eine Auswertung von 80 Millionen Wirtschaftsauskünften des letzten Quartals 2011 durch die Creditreform Dresden. Laut der Auswertung von rund 73.000 überfälligen Rechnungsbelegen sächsischer Unternehmen lassen sich Firmen dort durchschnittlich “nur” 13,2 Tage (Vorjahresquartal: 11,4 Tage) Zeit zum Begleichen offener Rechnungen. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 14,1 Tagen (Vorjahresquartal: 13,04 Tage). Im Vergleich zum Vorjahr hat sich also die Zahlungsmoral sowohl auf Bundesebene als auch im Land Sachsen verschlechtert, relativ gesehen jedoch steht Sachsen besser da.
Verschlechterung der Zahlungsmoral stark branchenabhängig
Nicht nur regional, sondern auch mit Hinblick auf die unterschiedlichen Branchen schwankt die Zahlungsmoral sächsischer Unternehmen. Das Baugewerbe (14,57 Tage Zahlungsverzug), die Chemie- und Kunststoffbranche (11,44 Tage) und der Bereich der persönlichen Dienstleistungen (13,32 Tage) zahlten im Zeitraum vom 01.10. bis 31.12.2011 zwischen 2 und 4 Tage später als noch im 4. Quartal 2010. „Viele Firmen bleiben auf offenen Forderungen sitzen“, weiß der Prokurist bei Creditreform in Dresden, Thomas Schulz, zu berichten. Die Eintrübung der Zahlungsmoral würde vor allem jenen Lieferanten zum Verhängnis, die über eine nur dünne Eigenkapitaldecke verfügten. Durch fehlende Liquidität drohe weiterhin die Substanz der Unternehmen angegriffen zu werden, da Aufträge nicht mehr vorfinanziert werden könnten. Dies gefährde leider auch Betriebe, die im Kern leistungsfähig sind.
Transport- und Logistikfirmen: Schnellere Liquiditätslieferung
Entgegen dem Vorjahrestrend zahlten Transport- und Logistikfirmen ihre offenen Forderungen im 4. Quartal 2011 schneller als im Vorjahreszeitraum. Dennoch benötigten sie nach dem Erreichen des Zahlungsziels im Schnitt noch weitere 12,15 Tage (Vorjahresquartal: 12,32 Tage), um offene Forderungen letztlich zu begleichen. Bei unverändert 12,61 Tagen verharrte indes die Grundstoffe-Branche. Insgesamt sehen Experten in der nachlassenden Zahlungsmoral die ersten Anzeichen einer sich abschwächenden Konjunktur. Da der Lieferantenkredit immer noch das günstigste Kreditprodukt sei und die Kreditvergabe der Banken restriktiver geworden ist, wappnen sich viele Unternehmen vor einer drohenden Wirtschaftskrise auf Kosten ihrer Lieferanten. Abschließend bemerkt Thomas Schulz dazu: „Die sächsischen Unternehmen müssen in den kommenden Monaten ihr Risikobewusstsein schärfen. Mit der Abschwächung der konjunkturellen Dynamik wird sich auch das Zahlungsverhalten verschlechtern.”
Liquidität auf Abruf: Der Forderungsverkauf als faire Alternative
Um sich gegen eine drohende Wirtschaftseintrübung abzusichern, lassen sich Liquiditätspolster auch auf einem Weg schaffen, der nicht auf Kosten loyaler Geschäftspartner geht. Der Forderungsverkauf über Debitos bietet eine bequeme und faire Alternative zum Lieferantenkredit. Mit dem Verkauf offener Rechnungen im transparenten Auktionsverfahren lässt sich die eigene Kapitaldecke schnell und unkompliziert erhöhen. Dabei werden über einen einzigen Absatzkanal zahlreiche potentielle Investoren gleichzeitig angesprochen. Da keinerlei Bindung an Rahmenverträge notwendig ist, kann dem sich eintrübenden Zahlungsverhalten selbstbewusst begegnet und eine lukrative Alternative zu Bankkrediten genutzt werden. Damit schaffen sich Betriebe ein großes Maß an unternehmerischer Freiheit, um auch weiterhin uneingeschränkt am Markt agieren zu können.