Q1 2013: Zahl der Privatinsolvenzen in Deutschland steigt
Gemäß des jüngsten Bürgel-Schuldenbarometers ist die Zahl der Privatinsolvenzen im ersten Quartal 2013 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,7 Prozent gestiegen. So meldeten in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres insgesamt 33.315 Bundesbürger Insolvenz an. Bürgel Geschäftsführer Dr. Norbert Sellin sieht in diesem Anstieg eine Fortsetzung der bereits seit dem 4. Quartal 2012 zu beobachtenden Entwicklung: „Dieser Trend setzt sich aktuell fort.“ Für das Jahr 2013 rechnet Bürgel insgesamt mit bis zu 133.000 Privatinsolvenzen, was verglichen mit den 129.743 Privatinsolvenzen aus 2012 einem Zuwachs von 2,5 Prozent entspräche. Ein Grund hierfür liegt in der wirtschaftlichen Verunsicherung aufgrund der nach wie vor anhaltenden Eurokrise. Darüber hinaus senkt allerdings auch die vor kurzem beschlossene schnellere Restschuldbefreiung die Hemmschwelle, eine Privatinsolvenz anzumelden.
Erhebliche regionalen Unterschiede bei Zahl der Privatinsolvenzen
Bei Betrachtung der angemeldeten Privatinsolvenzen pro 100.000 Einwohner zeigt sich ein ausgeprägtes Nord-Süd-Gefälle in Deutschland. So liegt auf Basis dieser Berechnung Bremen mit 72 Fällen je 100.000 Einwohner an erster Stelle, gefolgt von Niedersachsen (55) Schleswig-Holstein (54) und Hamburg (52). Am anderen Ende des Spektrum weisen die Bundesländer Bayern und Thüringen (31), Baden-Württemberg (33), Hessen (37), Rheinland-Pfalz und Sachsen (38) die niedrigsten Insolvenzquoten auf. Ganz unabhängig von der relativen Anzahl der Privatinsolvenzen in einem Bundesland stellt sich für Gläubiger die Frage, wie mit insolventen Privatschuldnern umzugehen ist. Schließlich steht – mit Ausnahme der gefürchteten „professionellen“ Schuldner – hinter jeder Privatinsolvenz auch ein Schicksal. Hier bietet die Debitos Forderungsbörse eine valide Option, die allen Beteiligten Vorteile bietet. So erhält der Gläubiger beim Verkauf der Forderung zumindest einen Teil seiner erbrachten Leistung vergütet. Der Käufer kann die Forderung zu erheblichem Abschlag erwerben. Und der Schuldner profitiert genau hiervon, denn in allen uns bekannten Fällen erhält er direkt im Nachgang ein Tilgungsangebot, das nur einem Bruchteil der ursprünglichen Schuld entspricht.
Stärkster Anstieg der Insolvenzen in NRW
Ketzerisch lässt sagen, dass Gläubiger mit Schuldnern in Nordrhein-Westfalen die größten Chancen haben, sich von der Funktionsweise von Debitos zu überzeugen. So hat das bevölkerungsreichste Bundesland maßgeblich zum bundesweiten Anstieg der Anzahl der Privatinsolvenzen im ersten Quartal des laufenden Jahres beigetragen. Um 6,8 Prozent auf 7.790 Fälle stieg die Zahl der Privatinsolvenzen in NRW – und damit übertrifft das Wachstum der Privatinsolvenzzahlen hier jedes andere Bundesland. Es folgen Sachsen-Anhalt mit 4,2 Prozent, Baden-Württemberg mit 3,5 Prozent und Bayern mit 2,9 Prozent. Erfreulicherweise zeigen allerdings die Hansestadt Hamburg mit einem Rückgang von 2,9 Prozent, Rheinland-Pfalz mit 2,5 Prozent, Bremen mit 2,3 Prozent, Berlin mit 2,0 Prozent, Sachsen mit 1,9 Prozent und Schleswig-Holstein mit 1,6 Prozent, dass auch weniger Privatinsolvenzen möglich sind.