Neue Brexit-Studie: EU verliert am Kapitalmarkt an Boden
Die Kapitalmärkte in Europa werden nach dem Brexit deutlich schrumpfen – und noch abhängiger von der Kreditvergabe der kriselnden Bankenbranche sein. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Forschungsinstituts New Financial.
Die Europäische Union verliert mit Großbritannien ihren tiefsten Kapitalmarkt und eine hohe Aufsichts- und Regulierungskompetenz, die sich dort über viele Jahrzehnte entwickelt hat. Auf das Vereinigte Königreich entfällt aktuell fast ein Drittel (31 %) aller Kapitalmarktaktivitäten in der EU.
Die Autoren der Studie gehen davon aus, dass Frankreich und Deutschland nach dem Brexit die Führungsrolle in der EU-Finanzbranche von Großbritannien übernehmen werden. Frankreich ist nach dem UK-Austritt mit einem Anteil von knapp einem Viertel an der Gesamtaktivität der größte Kapitalmarkt in der EU, vor Deutschland mit 19 %.
Auch im internationalen Vergleich hätte der Brexit negative Folgen für die EU: Die Experten von New Financial schlussfolgern, dass sich der Anteil Europas am gesamten Kapitalmarkt durch den Brexit auf 14 % verringern wird. Die EU wäre dann etwa gleichauf mit China. Aktuell ist Europa nach den USA noch die alleinige Nummer zwei mit einem Anteil von rund 20 %.
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