March 11, 2013 10:00 am

Kontrovers: EU-Richtlinie zur Bekämpfung von Zahlungsverzug

Nur noch wenige Tage, dann soll die Europäische Richtlinie zur Bekämpfung von Zahlungsverzug im Geschäftsverkehr in deutsches Recht umgewandelt und anwendbar sein. Grundgedanke dieser Richtlinie ist der Schutz der Gläubiger gegen willkürliche und kalkulierte Zahlungsverzögerungen im Geschäftsleben. Die Vereinheitlichung der Zahlungsziele von maximal 60 Tagen für Unternehmen und 30 Tagen für öffentliche Auftraggeber sehen deutsche Unternehmen jedoch nicht unbedingt als Vorteil. Schließlich werden in Deutschland Rechnungen mit einem durchschnittlichen Zahlungsziel von 30 Tagen relativ pünktlich gezahlt. Debitos berichtete bereits über erste Skepsis gegenüber der neuen EU-Richtlinie zur Bekämpfung von Zahlungsverzug. Nun befürchten einige Experten, dass die mit positiven Intentionen verfasse EU-Richtlinie sich zu Ungunsten des deutschen Mittelstandes verkehren könnte.
Gesetzliche Regelung könnte zu Verlängerung der Zahlungsfristen führen
Die Befürchtungen gehen dahin, dass die in der Richtlinie als Höchstgrenze festgelegten 60 von Auftragnehmern als vertragliche Regelzahlungsfrist wahrgenommen werden könnten. Dies würde die Intention der gesetzlichen Festlegung eines Zahlungsziels ad absurdum führen – und Lieferanten dazu zwingen, noch längere Forderungslaufzeiten gegenfinanzieren zu müssen. Dabei stellt der Lieferantenkredit schon heute weltweit das größte (und günstige) Kreditprodukt dar. Dank innovativer Möglichkeiten können Unternehmen nach Lieferung eines Produkts oder Erbringung einer Dienstleistung auf Rechnung ihre Forderung erstmals im transparenten Auktionsverfahren verkaufen – die Debitos Forderungsbörse macht’s möglich. Vor allem kann der Unternehmer über die Plattform selbst entscheiden, wann er welche Forderung zu welchen Konditionen anbietet. So profitiert er von Liquidität auf Abruf ohne jegliche Bindung an Rahmenverträge.
Erhöhung des Finanzierungsbedarfs entgegensteuern
Ganz unabhängig von gesetzlichen Regelungen raten Experten immer dazu, in jeder Rechnung ein konkretes Zahlungsziel anzugeben. Sollte die Umsetzung der EU-Richtlinie zur Bekämpfung von Zahlungsverzug im Geschäftsverkehr in deutsches Recht Realität werden, dann gewinnt dieses Detail an Bedeutung. Damit einhergehend wird die Professionalisierung des Forderungsmangement gerade für den Mittelstand immer wichtiger. Jeder Unternehmer muss proaktiv entscheiden, ob er diese Funktion intern darstellen kann und will oder ob ein Outsourcing mehr Sinn macht. Wie auch immer die Entscheidung ausfällt, sollte in jedem Fall die Flexibilität von Debitos zu Nutze gemacht werden. Schließlich bietet die Forderungsbörse die Möglichkeit, jede Art von Forderungen (fällig in der Zukunft, überfällig, bestritten, im Gerichtsverfahren, tituliert oder Insolvenzquote) zu handeln und durch deren Verkauf die eigene Bilanz zu bereinigen.
 

Dieser Artikel wurde verfasst von Marcello Buzzanca

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