November 8, 2012 9:01 am

Insolvenz wegen schlechter Zahlungsmoral öffentlicher Hand

Offene Rechnungen in Höhe von fast zwei Millionen Euro sorgten bei dem Traditionsunternehmen Sächsische Sandsteinwerke GmbH in Pirna für einen nicht mehr zu überbrückenden Liquiditätsengpass. Anstelle die Debitos Forderungsbörse zu nutzen führte dies nun zum Insolvenzantrag beim Amtsgericht Dresden. Die Sächsischen Sandsteinwerke werden ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung (ESUG) durchführen, wozu der Rechtsanwalt Helgi Heumann in die Geschäftsführung berufen wurde. Maßgeblich an der Zahlungsunfähigkeit beteiligt ist die öffentliche Hand. So war das Unternehmen, das als eines der führenden deutschen Unternehmen der Natursteinindustrie gilt, am Neubau des Potsdamer Stadtschlosses als neuem Sitz des Brandenburger Landtags beteiligt. Aus diesem Auftrag stammen auch jene 1,9 Millionen unbezahlter Forderungen, die letztlich zur Insolvenz führten.
Schlechte Zahlungsmoral und Schuldzuweisungen im PPP
Beim Landtagsbau handeln die Sächsischen Sandsteinwerke als Subunternehmen des Baukonzerns BAM, der seinerseits zur Errichtung des Landtagsschlosses eine Öffentlich-Private-Partnerschaft (Public Private Partnership/PPP) mit dem Land geschlossen hatte. Daher weist das Land Brandenburg jegliche Verantwortung von sich und verweist seinerseits auf BAM. Der Konzern wiederum lässt verlauten, dass es keine Zahlungsrückstände für Arbeiten am Potsdamer Landtagsschloss gäbe. Vielmehr hätten sich die Sächsischen Sandsteinwerke insgesamt nicht in der Lage gesehen, die Bauarbeiten vertragsgemäß fortzuführen. Auch der SAP Gründer und Spender der Sandsteinfassade Hasso Plattner bringt sein Unverständnis zur Situation zum Ausdruck: „Es ist schwer zu verstehen, insbesondere da ich die Summe für die Fassade – 20 Millionen Euro – vor mehr als drei Jahren gespendet habe und laut Finanzministerium gute Zinsen eingefahren wurden.“
Politikum zu Lasten des Mittelstandes
Wie so oft im politischen Geschehen weisen die verantwortlichen Personen und Parteien jegliche Schuld an der Insolvenz der Sächsischen Sandsteinwerke von sich. So sagte der Bauherr des Stadtschlosses, Brandenburgs Finanzminister Helmuth Markov (Linke): „Das Finanzministerium hat sich sofort an die BAM Deutschland AG gewandt und diese aufgefordert, umgehend zu allen nicht geleisteten Zahlungen Stellung zu nehmen.“ Die BAM hingegen verwies darauf, dass die Sandsteinwerke selbst ihr Finanzloch zu verantworten habe. Dabei lassen sich gerade kurzfristige Liquiditätsengpässe mit dem Verkauf von Forderungen im Auktionsverfahren über Deutschlands erste und einzige Forderungsbörse schnell und unbürokratisch überbrücken. So können sich Unternehmen (und Politiker) auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren. Profitieren auch Sie noch heute mit Ihrer kostenlosen Anmeldung auf Debitos von einem flexiblen und maßgeschneidert einsetzbaren Finanzierungsinstrument.
 

Dieser Artikel wurde verfasst von Marcello Buzzanca

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