HSH: Schuldenerlass für Norddeutsche Vermögen Holding
Im Zuge der Restrukturierung ihres Non-performing-Loans-Portfolios geht die HSH Nordbank mitunter ungewöhnliche Wege. Das zeigt der jüngst bekannt gewordene Erlass notleidender Schiffskredite im Volumen von insgesamt 800 Millionen Euro. Der größte Nutznießer unter den HSH-Schuldnern ist die Norddeutsche Vermögen Holding. Die der Unternehmensgruppe um den Reeder Bernd Kortüm gewährten Kredite in Höhe von 547 Millionen Euro stellen die größte Einzelposition des “Erlasspakets” dar und sind wiederum Teil eines NPL-Portfolios, dass die HSH diesen Sommer an die landeseigene Abwicklungsanstalt hsh Portfoliomanagement übertragen hatte.
Kritik an und aus Kiel
Über den Schuldenerlass für die Norddeutsche Vermögen Holding wie auch für andere namentlich nicht bekannte Reedereien, schienen die Landesregierungen von Hamburg und Schleswig-Holstein als Mehrheitseigner der Abwicklungsanstalt hsh Portfoliomanagement informiert gewesen zu sein. Schleißlich zahlten die beiden Länder im Juni 2016 ganze 2,4 Milliarden Euro für das Schiffs-NPL-Portfolio der HSH (bestehend aus 590 Verträgen mit 193 Kreditnehmern), das abzüglich der erlassenen 800 Millionen Euro letztlich aber nur einen Buchwert von 4,1 Milliarden Euro und nicht, wie ursprünglich gedacht, von gut 5 Milliarden Euro hatte.
Schleswig-Holsteins Finanzministerin Monika Heinold (Grüne) jedenfalls hofft nun darauf, dass vor allem die als Sicherheit hinterlassenen insgesamt 256 Containerschiffe, Tanker und Massengutfrachter tatsächlich jene positive Fortführungsprognose besitzen, die Wirtschaftsprüfer attestiert haben. Derweil kritisiert die Opposition das Vorgehen der Landesregierungen, bangt sie doch darum, dass die im Schnitt 9,3 Jahre alten Schiffe tatsächlich wertlos seien und dass damit die Rettung und Abwicklung der HSH Nordbank die Steuerzahler noch teurer zu stehen kommen könnte. Auch der Landesrechnungshof Schleswig-Holsteins warnt ob einer Belastung von mehreren Milliarden Euro für den Landesetat, was die Beteiligung an der HSH angeht.
Forderungsverkauf statt Schuldenerlass
Natürlich kann ein teilweiser Erlass von Schulden Bestandteil des Forderungsmanagements sein. Doch verzichtet man hierbei auf Geld in der mitunter trügerischen Hoffnung, wenigstens einen Teil der offenen Forderungen zu erhalten. Viel effizienter und erfolgsversprechender ist es demnach, notleidende Kredite zu verkaufen – am besten über unsere Debitos Forderungsbörse. Hier nämlich lassen sich offene Forderungen effizient und in Echtzeit verwerten. Dank der Digitalisierung aller notwendigen Auktionsschritte, können gleichzeitig mehrere Investoren angesprochen werden.
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Die Quellen zu unserem Artikel wie auch weiterführende Informationen zum Thema finden Sie unter unten aufgeführten Links:
SHZ online:
Fehmarn 24:
Wirtschaftswoche online:
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