Griechenland plant Bad Bank
Coronakrise: neue NPLs in Höhe von 10 Mrd. Euro erwartet
Auch Griechenland ist massiv von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie betroffen, zum Beispiel die Reise- und Hotelbranche. Der Tourismus trägt normalerweise mehr als 20 Prozent zum griechischen BIP bei. Doch in diesem Jahr bleiben die Gäste wohl größtenteils aus. Wie viele Unternehmen diese Flaute überstehen, ist ungewiss. Denn die meisten Betriebe in diesem Sektor sind schwach kapitalisiert. Eine Insolvenzwelle hätte schwerwiegende Folgen für die Banken – und die erholen sich ja gerade erst von den Folgen der Finanzkrise.
Mittlerweile ist das Volumen der ausgefallenen Kredite in den Bilanzen der griechischen Banken auf unter 70 Milliarden Euro gesunken – von mehr als 100 Milliarden Euro in 2006. Branchenexperten erwarten, dass die Coronakrise zu Kreditausfällen in Höhe von rund zehn Milliarden Euro führen wird. Zugleich kommt es zu Verzögerungen von NPLs, die im Zuge des „Herkules-Plans“ verbrieft und in ein Asset Protection Scheme (APS) ausgelagert werden.
Die griechische Regierung erarbeitet daher aktuell Pläne für eine Bad Bank als Ergänzung des „Herkules-Plans“, um die Banken in der aktuellen Krise zu stützen. Auf diese Verwertungsgesellschaft sollen dann alle NPLs der Geldhäuser übertragen werden. Bis Ende Mai will die Bank of Greece Details zu der geplanten Einführung der Bad Bank bekanntgeben. Handelsblatt/Paywall