March 3, 2015 10:21 am

Gläubiger der insolventen Stadtwerke Gera melden Forderungen über 126 Mio. Euro an

Am 01. Oktober 2014 wurde das Insolvenzverfahren gegen die Stadtwerke Gera AG eröffnet, das auch die Tochtergesellschaft Geraer Verkehrsbetrieb GmbH (GVB) betraf. Inzwischen haben die Gläubiger Forderungen von insgesamt 166 Millionen Euro angemeldet. Mit 126 Millionen Euro entfällt der Löwenanteil der angemeldeten Forderungen auf die Stadtwerke Gera. Wie in einem Insolvenzverfahren üblich wird der Großteil der Forderungen zum jetzigen Zeitpunkt bestritten. Um die Masse zu erhöhen, plant Insolvenzverwalter Michael Jaffé den Verkauf des 75-Prozent-Anteils der Stadtwerke an der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GWB Elstertal mit rund 7.000 Wohneinheiten, für die es bereits erste Interessenten geben soll. Gleichzeitig sollen bis zum 13. März mögliche Käufer ihr Interesse an den Verkehrsbetrieben zum Ausdruck bringen.
Banken fordern 5,5 Millionen Euro von der Stadt Gera direkt 
Die hoch verschuldete Stadt Gera rechnet auch aufgrund der Insolvenz der Stadtwerke für 2015 mit einem Haushaltsloch von mehr als 16 Millionen Euro. Noch 2009 hatte die Stadt mit einer Patronatserklärung für die Stadtwerke gebürgt. Das Resultat ist heute eine Forderung von Banken über 5,5 Millionen Euro, die maßgeblich zum Haushaltsdefizit der Stadt beiträgt. Das klamme Gera hat daher nun einen Antrag auf Bedarfszuweisung beim Innenministerium Thüringens gestellt, da neben der Insolvenz der Stadtwerke auch das Hochwasser von 2013 zu höheren Kosten geführt hat. Mit einer Entscheidung über den Antrag wird allerdings nicht vor Mai zu rechnen sein. Mit ambitionierten Plänen will die Stadt darüber hinaus bis zum Jahr 2023 insgesamt 100 Millionen Euro sparen.
Forderungen mit Debitos vorzeitig realisieren
Das Ergebnis des geplanten Verkaufs der Anteilspakets an der städtischen Wohnungsbaugesellschaft steht in den Sternen. Darüber hinaus haben die Gläubiger des Insolvenzverfahrens wenig Einfluss auf die Dauer bis zu einer ersten Quotenzahlung. Gläubigerunternehmen sollten daher den Verkauf ihrer Forderung zumindest in Betracht ziehen, um vorzeitig zumindest einen Teil des ihnen zustehenden Betrags zu realisieren. Hierfür bietet sich unsere Forderungsbörse an. Über die Online-Plattform erreichen gewillte Verkäufer knapp 290 qualifizierte Käufer, die im Auktionsverfahren auf angebotene Forderungen bieten. Der Verkäufer muss aber seine Forderung nur dann verkaufen, wenn eingehende Gebote seinen persönlichen Mindestpreis erreichen. Da der Verkaufsprozess typischerweise nur wenige Wochen dauert, hilft Debitos Gläubigern dabei, den Zeitraum bis zur Zahlung aus Insolvenzverfahren signifikant zu verkürzen.

Dieser Artikel wurde verfasst von Marcello Buzzanca

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