Euro-Krise belastet Zuversicht des Mittelstands
Die neueste Mittelstandsumfrage der “Welt am Sonntag” zeigt, dass deutsche Mittelständler branchenübergreifend nur mit gedämpfter Zuversicht ins Jahr 2012 schauen. Dabei befürchten die zwölf befragten Unternehmer vor allem die negativen Auswirkungen der Euro-Krise. Seit der letzten Umfrage im Herbst fällt der Index daher um einen Zähler auf einen Wert von 4,7. Für die ersten drei Monate des neuen Jahres erwarten die Mittelständler nur eine geringfügige Verbesserung der Situation für ihre Firmen. Es wundert daher nicht, dass der Prognose-Index mit einem Wert von 2,5 einen so pessimistischen Ausblick widerspiegelt wie zuletzt im März 2009.
Mittelstand betrachtet Euro-Krise mit Argwohn
Dabei ist es vor allem die Gemeinschaftswährung, die für den Pessimismus verantwortlich ist. Der schwankende Kurs des Euro trägt nämlich dazu bei, dass Mittelständler jedes größere Projekt mit Währungsgeschäften absichern müssen. Nicht nur deshalb wird im Laufe des neuen Jahres ein deutliches Abkühlen der Konjunktur erwartet. Mittelständler, die viele Geschäfte mit Krisenländern aus Südeuropa machen, führen aus gutem Grund immer aufwendigere Einzelfallprüfungen durch. Schließlich hat insbesondere in Griechenland, Italien, Portugal und Spanien die Zahlungsmoral in den letzten Monaten deutlich gelitten.
Erwarteter Konjunktureinbruch noch nicht akut
Trotz der in der Umfrage geäußerten Bedenken und pessimistischeren Aussichten sehen viele Mittelständler die Krise bisher noch lediglich als drohendes Problem für 2012. Viele der befragten Mittelständler sind über die aktuelle hohe Nachfrage erstaunt und vermelden anstelle von Umsatzeinbrüchen neue Rekordzahlen. Einigkeit herrscht allerdings darüber, dass die Politik den Verbrauchern das Vertrauen in ihre Handlungsfähigkeit und in die Stabilität der europäischen Gemeinschaft(swährung) zurückgeben muss. Ein dramatischer Wohlstandssturz der Verbraucher bedeutet weniger Konsum und damit gleichzeitig weniger Umsatz für sämtliche Unternehmen. Dies wäre fatal für die gesamte deutsche Wirtschaft, vor allem für den die Konjunktur bisher erfolgreich stützenden deutschen Mittelstand.