DSW-Watchlist 2013: Die größten Kapitalvernichter
Vor wenigen Tagen veröffentlichte die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V. (DSW) ihre Watchlist mit den an der Börse gelisteten Unternehmen, die in den vergangenen 12 Monaten am meisten Kapital der Anleger vernichtet haben. In der Liga der Kapitalvernichter belegen die Solarwerte Centrotherm Photovoltaik und SolarWorld mit Wertverlusten von bis zu 92 Prozent innerhalb des letzten Börsenjahrs die ersten Plätze. DSW-Chef Marc Tüngler kommentiert diese Sonnenfinsternis für Investoren folgendermaßen: „Anleger sollten sich davor hüten, bei ihren Investitionsentscheidungen Trends als Grundlage zu nutzen. Gerade wenn es um eine Branche geht, deren Geschäftsmodell am Subventionstropf der Regierung hängt, ist das keine gute Idee.“
Auch DAX-Werte auf der DSW-Watchlist 2013
Aber auch Aktionäre von DAX-Konzernen mussten im Jahr 2012 erfahren, wie sehr regulatorische Änderungen den Aktienkurs beeinflussen. So finden sich auf der Liste der größten Wertvernichter neben der Commerzbank (Platz 20) auch die Energieversorger Eon (Platz 35) und RWE (Platz 43), bei denen sich der Atomausstieg negativ im Aktienkurs niedergeschlagen hat. Insgesamt, so Marc Tüngler, müssen Anleger auch bei Investitionen in große Gesellschaften auf Enttäuschungen vorbereitet sein. Trotzdem sollte es aber nicht als unbedingtes Verkaufssignal für Anleger gedeutet werden, wenn ein Unternehmen auf der DWS-Watchlist auftauche. Allerdings sendet die Liste sehr wohl ein Warnsignal an bestehende Aktionäre, dass zu einer genauen Überprüfung des Investments führen sollte. Trotz einiger Ausreißer sieht auch der DSW-Chef das Börsenjahr 2012 insgesamt als sehr positiv. Schließlich sind sowohl der DAX (um 29%) als auch MDAX (um 34%) deutlich gestiegen. Diese starke Entwicklung der Leitindizes ist vor allem auch die hervorragenden Exportwerte deutscher Unternehmen zurückzuführen.
Außerordentliche Erträge aus realisierten Verlusten
Weitaus weniger spekulativ aber umso effektiver für Unternehmen ist der Forderungsverkauf über Debitos. Schließlich können Unternehmen auf Deutschlands erster Online-Forderungsbörse auch Forderungen verkaufen, die bereits abgeschrieben sind. Über 130 qualifizierte Investoren bieten im Auktionsverfahren auf die Angebote, so dass stets ein transparenter Marktpreis zustande kommt. Da auch bereits abgeschriebene Forderungen noch lange nicht wertlos sind, lassen sich auf diese Weise außerordentliche Erträge erzielen. So wundert es nicht, dass bereits über 500 Unternehmen die zahlreichen Vorteile nutzen, die Verkauf jeder Art von Forderungen (künftig fällig, überfällig, bestritten/im Gerichtsverfahren, tituliert oder gegen insolvente Schuldner) mit sich bringt. Die so gewonnene Liquidität verschafft Unabhängigkeit von klassischen Kreditgebern und Raum für neue Investitionen – in neue Sachwerte oder auch in neue Aktien.