Die FTD zu Diskrepanz von Image und Realität der Inkasso-Branche
Die Kabel-1-Vorabend-Serie „Die Geldeintreiber – gnadenlos gerecht” mit ihren kräftigen Hauptdarstellern Sammy und Machete zeichnet aktuell ein Bild der Inkasso-Branche, das fern der Realität liegt. Daher verwundert es nicht, wenn der Geschäftsführer des Bundesverband Deutscher Inkasso-Unternehmen (BDIU) Kay Uwe Berg bemerkt: „Für mich wird mit diesem Format ein neuer TV-Tiefpunkt erreicht.“ Aus diesem Grund ist es sehr erfreulich zu bemerken, dass eine große Zeitung wie die Financial Times Deutschland auf die Diskrepanz zwischen Image und Realität des Inkasso-Geschäfts eingeht und dabei einige vermeintliche Fakten richtigstellt.
Schatten der Vergangenheit: Grüße vom Inkassobüro Moskau
Grund für die Aufregung: Das fiktive Inkasso-Unternehmen ramponiert mit seinen Rambo-Methoden das sowieso ungeliebte Image der Inkasso-Branche. Ebenso heikel: Die Hauptdarsteller gehörten dem berüchtigten „Inkasso-Team Moskau“ an. Diesem Inkassobüro, das mit dem Slogan „Extrem-Inkasso auf Russisch“ warb, wurde 2008 die Geschäftserlaubnis entzogen. Nun ist es wieder da – zumindest auf dem Bildschirm, in den Köpfen der Bevölkerung und damit auch auf dem Radar des BDIU.
Seriöse Anbieter und alternative Ansätze dominieren im Inkasso
Fakt ist, dass das Inkasso ein notwendiges Geschäft darstellt. Schließlich nimmt es Unternehmen den erheblichen Aufwand ab, Vereinbarungen mit Schuldnern über die Bezahlung ausstehender Rechnungen zu treffen. Auf diese Weise kann sich jeder auf seine Kernkompetenzen fokussieren. So nutzen gemäß der Studie „Europäische Zahlungsgewohnheiten“ der EOS Unternehmensgruppe rund 90% der deutschen Firmen externe Dienstleister für ihr Mahnwesen. Gleichzeitig gewinnen Alternativen wie der Verkauf bereits ausgefallener Forderungen über die Debitos Forderungsbörse immer mehr an Beliebtheit. Der Online-Marktplatz löst den Umgang mit ausgefallenen Forderungen durch regresslosen Verkauf, so dass verkaufende Unternehmen sich nie wieder um ihre säumigen Zahler kümmern müssen. Da durch den Verkauf sofortige Zahlungen entstehen, minimiert Debitos den administrativen und zeitlichen Aufwand erheblich. So bleibt für alle mehr Zeit, sich auf das jeweilige Kerngeschäft zu fokussieren.