Deutschlands Insolvenzen des Jahres 2019
Condor Flugdienst GmbH (Tochtergesellschaft von Thomas Cook)
Branche: Fluglinie
Umsatz 2018: 3,7 Milliarden Euro
Mitarbeiter: 4.900
Insolvenzantrag: September 2019
Insolvenzverwalter: Prof. Dr. Lucas Flöther
Die Insolvenz des britischen Reiseveranstalters Thomas Cook ist eine der spektakulärsten Firmenpleiten dieses Jahres. Die deutsche Condor rutscht – angeblich unverschuldet – durch die Insolvenz des Mutterkonzerns ebenfalls in den Abgrund. Die Arline wird aktuell durch einen 380-Millionen-Euro-Kredit der Bundesregierung in der Luft gehalten. Zudem wird ein Schutzschirmverfahren eröffnet mit dem Ziel, neue Eigentümer für das schwer angeschlagene Unternehmen zu finden.
Eisenmann SE
Branche: Automotive
Umsatz 2017: 723 Millionen Euro
Mitarbeiter: 3.000
Insolvenzantrag: Juli 2019
Insolvenzverwalter: Rechtsanwalt Joachim Exner
Die Böblinger Firma Eisenmann produziert Lackieranlagen für die Automobilindustrie. Die Insolvenz soll nicht zu einer Schrumpfkur, sondern zu einer “strategischen Neuausrichtung” genutzt werden, gibt das Unternehmen im Juli bekannt. Was zur Pleite des Unternehmens führt, teilt Eisenmann nicht mit. Offenbar habe sich die Firma 2018 mit Großaufträgen verkalkuliert. Schon in den Jahren zuvor ist das Geschäft deutlich geschrumpft. Die Werke und Arbeitsplätze in Deutschland sollen erhalten bleiben und verkauft werden. Aktuell ist ein chinesischer Konzern an der Übernahme interessiert.
Kettler Freizeit GmbH
Branche: Sportartikel, Gartenmäbel, Spielzeug
Mitarbeiter: 550
Insolvenzantrag: Oktober 2019
Insolvenzverwalter: Rechtsanwalt Martin Lambrecht.
Kettler hat im Oktober zum dritten Mal innerhalb von gut vier Jahren einen Insolvenzantrag stellen müssen. Bereits im vergangenen Jahr hängt das Schicksal des Kettcar-Herstellers am seidenen Faden. Doch sorgt der Einstieg des Finanzinvestors Lafayette im Dezember 2018 zunächst noch einmal für neue Hoffnung, bringt jedoch keine Wende. Mittlerweile ist die Kettler-Fertigung eingestellt, das Ende des Traditionsunternehmens endgültig besiegelt zu sein.
Loewe Technologies GmbH
Branche: Unterhaltungselektronik
Umsatz 2018: ca. 100 Millionen Euro
Mitarbeiter: 400
Insolvenzantrag: Mai 2019
Insolvenzverwalter: Rüdiger Weiß
Zum zweiten Mal innerhalb von sechs Jahren soll eine Insolvenz in Eigenverwaltung den letzten größeren Fernsehgerätehersteller in Deutschland retten. Doch diese ist mittlerweile gescheitert, im Juli wird die Fertigung eingestellt. Mitte Dezember wird bekannt, dass der zypriotische Investor Skynet den Markennamen des Unternehmens übernehmen will.
Natgas AG
Branche: Energieversorgung
Umsatz 2018: 3,6 Milliarden Euro
Mitarbeiter: 100
Insolvenzantrag: September 2019
Insolvenzverwalter: Dr. Christoph Schulte-Kaubrügger
Am 1. Dezember wird das Natgas-Insolvenzverfahren eröffnet. Als Gründe für die Pleite werden gescheiterte Gespräche über Verlängerungen der Kreditlinie genannt. Der Geschäftsbetrieb läuft aktuell vollumfänglich weiter, die Mitarbeiter “fungieren im Unternehmen weiterhin als Ansprechpartner für die Kunden”, heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung des Unternehmens. Allerdings ist der Betrieb des Unternehmens nur bis Ende des Jahres gesichert, da Gespräche mit einem Investor im Sande verlaufen sind.
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