Deutscher Mittelstand durch Eurokrise von Insolvenzen bedroht
Da die tiefe Krise der europäischen Gemeinschaftswährung unter anderem durch die allzu hohe Verschuldung einiger Staaten verursacht wurde, ist Sparen nun das oberste Gebot. Im zusammenspiel mit sinkendem Privatkonsum wirkt sich dies direkt auf die Absatzzahlen der Unternehmen aus. Obwohl oder vielmehr gerade weil es um die Konjunktur in Deutschland relativ gut bestellt und der ifo-Geschäftsklimaindex im Januar 2012 erneut gestiegen ist, sollte der deutsche Mittelstand Vorsicht walten lassen. Experten bemängeln, dass aufgrund der guten konjunkturellen Entwicklung der vergangenen zwei Jahre das Gegenteil der Fall ist und eine geradezu euphorische Stimmung vorherrscht. Dies ist gefährlich, denn die Eurokrise bedroht auch mittelständische Unternehmen mit Insolvenzen.
Größte Gefahr liegt in Zahlungsausfällen von Bestandskunden
Besonders schwierig ist die Lage für Unternehmen, deren Bestandskunden unter der Krise zu leiden haben und deren in der Vergangenheit gute Zahlungsmoral bei Zahlungsausfällen berücksichtigt wird. Um die langjährige Geschäftsbeziehung nicht zu belasten, werden in dieser Situation beide Augen zugedrückt. Gerät dadurch das eigene Unternehmen in Liquiditätsengpässe, dann kann es leicht in die Insolvenz geraten.
Bonität von Bestandskunden regelmäßig prüfen
Beinahe ebenso fatal wie der vollständige Zahlungsausfall ist eine sich verschlechternde Zahlungsmoral. Experten raten daher den mittelständischen Unternehmen in Deutschland, ihr Zahlungsmanagement zu professionalisieren. Eine wichtige Komponente ist die regelmäßige Bonitätsprüfung sämtlicher Kunden ganz unabhängig von der Dauer der Geschäftsbeziehung. Denn staatliche Sparmaßnahmen und Abgabenerhöhung zur Bewältigung der Eurokrise erhöhen das Risiko des Zahlungsverzugs. Wozu dies in letzter Konsequenz führen kann, wird eindrucksvoll von der Liste prominenter Insolvenzen der vergangenen Monate gezeigt.
Finanzierungsengpässe durch Verkauf offener Forderungen überbrücken
Insbesondere kurzfristige Finanzierungsengpässe und Liquiditätsprobleme lassen sich durch den flexiblen Verkauf offener Forderungen überbrücken. Entscheidende Vorteile einer Forderungsbörse sind, dass kapitalsuchende Unternehmen ohne langwierige Vertragsverhandlungen sofortige Liquidität generieren. Investoren prüfen nämlich in erster Linie die Bonität der Schuldner der Forderungen. Auf diese Weise gewinnen Unternehmen eine gewisse Unabhängigkeit von der schwankenden Zahlungsmoral ihrer Kunden. Zusätzlich hilft, dass auf Debitos sowohl frische als auch bereits ausgefallene Forderungen verkauft werden können.