Bürgel Schuldenbarometer meldet Rückgang der Privatinsolvenzen
Die Wirtschaftsauskunftei Bürgel veröffentlicht in regelmäßigen Abständen die Zahl der Privatinsolvenzen in Deutschland. Für die ersten sechs Monate des laufenden Jahres meldet das Bürgel Schuldenbarometer 1. Halbjahr 2013 nun einen Rückgang der Privatinsolvenzen. Demnach waren im ersten Halbjahr insgesamt 63.006 Menschen in Deutschland nicht mehr in der Lage, ihre Schulden zu bezahlen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht dies einem Rückgang um 3,9 Prozent. Entsprechend werden für das Gesamtjahr 2013 bis zu 128.000 Privatinsolvenzen erwartet. Dies wären 4.000 oder 3,0 Prozent weniger insolvente Privatpersonen als im Jahr 2012. Die aktuellen Zahlen kommentiert Bürgel Geschäftsführer Dr. Norbert Sellin wie folgt: „Grund für die Verbesserung ist vor allem die robuste Binnenkonjunktur, die sich positiv auf die Beschäftigungsquote und die Lohnzuwächse auswirkt“.
Große Unterschiede bei Privatinsolvenzen je Bundesland
Bei Betrachtung der einzelnen Bundesländer und der jeweiligen absoluten Zahlen an insolventen Privatpersonen zeigt sich ein ausgeprägtes Nord-Süd-Gefälle. So haben im ersten Halbjahr 2013 in Nordrhein-Westfalen über 15.000 Privatpersonen Insolvenz angemeldet, während es in Bayern nur rund 7.000 und in Baden-Württemberg gar nur etwas mehr als 6.000 sind. Ein anderes Bild ergibt sich bei einem Vergleich der Privatinsolvenzen in relativen Zahlen, also je 100.000 Einwohner. Als bevölkerungsreichstes Bundesland steht Nordrhein-Westfalen in dieser Statistik besser da, und das kleine Bundesland Bremen führt die Liste der Privatpleiten mit 129 Fällen je 100.000 Einwohner an. Mit Hamburg (108 Fälle), Schleswig-Holstein (103) und Niedersachsen (101) folgen weitere kleine Bundesländer aus dem Norden Deutschlands. Die südlichen Bundesländer Bayern (58 Fälle), Baden-Württemberg (59) sowie im Osten Thüringen (66) und in der Mitte Deutschlands Hessen (68) weisen auch in diesem Vergleich relativ geringe Zahlen an Privatinsolvenzen auf. Im Bundesdurchschnitt meldeten im ersten Halbjahr 78 Privatpersonen je 100.000 Einwohner Insolvenz an.
Forderungsverkauf: Bundesweit von Vorteil für alle Beteiligten
Die Bürgel-Studie bringt auch weitere Erkenntnisse zu Tage. So beläuft sich der durchschnittliche Schuldenberg bei einer Privatinsolvenz auf ca. 28.000 Euro. Der Großteil der Schulden besteht bei Banken und Versicherungen, Versandhäusern, Vermietern und Strom- und Gasanbietern sowie Telefongesellschaften. Für all diese Branchen bietet der Forderungsverkauf über die Debitos Forderungsbörse eine schnelle und einfache Möglichkeit, Forderungen auch gegen Privatpersonen zu verkaufen und sofort einen gewissen Erlös zu erzielen. Von diesem Vorgehen profitieren auch qualifizierte Käufer, die neue Fälle bearbeiten können, sowie die Schuldner selbst. Da der Käufer die Forderungen zu einem Abschlag erwirbt, hat er mehr Spielraum für Verhandlungen. Auf diese Weise können Privatschuldner durch Begleichung eines teilweise sehr geringen Anteils ihrer Schulden einen Großteil erlassen bekommen und erfolgreich eine Restschuldbefreiung beantragen, um die Privatinsolvenz abzuschließen.